Shinrin Yoku

Unter Shinrin Yoku versteht man grundsätzlich das bewusste Verweilen im Wald, um sich zu erholen und seine Gesundheit zu stärken. Eine begleitende therapeutische Maßnahme? Ja, aber eigentlich noch viel mehr als das. Philosophie, medizinische Erkenntnisse und universelles Gedankengut begründen die Wirkungsweise des Waldes auf uns.

Erkannt haben das erstmals japanische Forscher, weshalb man das Waldbaden hierzulande auch als „Shinrin Yoku“ kennt. Sie haben herausgefunden, was heutzutage auch durch zahlreiche internationale Untersuchungen belegt ist, nämlich, dass sich der Wald und seine Atmosphäre auf unser Wohlbefinden auswirken: Das geht von der Stressreduktion über die Stärkung des Immunsystems bis hin zur Aktivierung des limbischen Systems samt Hormon- und Neurotransmitter-Ausschüttung beim Umarmen eines Baumes.

Die erstaunliche Wirkung des Waldes in Zahlen

Ein Waldtag kann Abwehrzellen im Blut um mehr als 40 % steigern, die Wirkung hält laut Forschung 7 bis 14 Tage an.
Zwei Waldtage können Abwehrzellen im Blut um mehr als 50 % steigern, die Wirkung kann laut Studien sogar bis zu 30 Tage anhalten.

Wald wirkt Wunder

Dr. Qing Li, Professor für Medizin an der Nippon Medical School in Tokyo, und sein Kollege, Umweltmediziner Tomoyuki Kawada, nahmen Versuchspersonen vor und nach einem Waldbesuch Blut ab. Sie konnten feststellen, dass das Immunsystem bereits auf einen
20-minütigen Spaziergang deutlich reagiert.

Noch erstaunlicher waren die Ergebnisse bei längeren Aufenthalten im Wald. Denn die Waldbäume (Nadelbäume mehr als Laubbäume) verströmen Botenstoffe, welche die Abwehrzellen im Blut – unsere natürlichen Killerzellen sozusagen – stärken, die in hoher Anzahl und Aktivität sogar Tumorzellen erkennen und eliminieren können.

Erst im Wald kam alles zur Ruhe in mir, meine Seele wurde ausgeglichen und voller Macht.

Knut Hamsun, norwegischer Schriftsteller [1859 – 1952]

Zurück zur Natur – zurück zu uns

Gesteigerte Gesundheit und Wohlbefinden sind der eine Aspekt. Der andere geht in Richtung Psychologie und Philosophie. Denn ein Waldbad bringt uns nicht nur zurück zur Natur, es führt uns auch zur mehr Selbsterkenntnis – also zurück zu uns. Wir haben den Wald verlassen. Und das schon vor sehr langer Zeit.

Aber auch wenn sich der moderne Mensch von der natürlichen Lebensweise entfernt hat, so haben sich unser Körper und Geist in den letzten tausend Jahren kaum verändert. Wir sehen uns immer noch nach der Geborgenheit von Mutter Natur und der Verbindung zu ihr. Bewusst oder unbewusst, aktivieren wir bei längerem Verweilen im Wald unsere Selbstheilungskräfte und mit Hilfe von speziellen Übungen werden diese gezielt gestärkt.

Haben wir ihr Interesse
für ein Waldbad geweckt?

Unter Angebote finden Sie eine Auswahl an Waldbade-Workshops, die uns gemeinsam in die Wälder Tirols führen, um ihre Kraft auf uns wirken zu lassen.

Ob als Familie oder Gruppe, Einzelperson oder Paar, groß, klein, alt, jung und alles dazwischen – hier ist für jeden Waldentdecker etwas dabei. 

Stella – Ihre „Waldbademeisterin“

Schon von Kindesbeinen an fühlte sie sich dort am wohlsten: im Wald. Inmitten dunkler Tannen, umgeben von Vogelgezwitscher und dem sanften Rascheln der Laubbäume wurde sie zum „bravsten“ Kind.
Doch „der Ernst des Lebens“ führt sie vorerst auf einen anderen Weg: „Nach einer klassischen kaufmännischen Ausbildung (HAK; BWL-Studium) arbeitete ich über 25 Jahre im Holzhandelsbetrieb, den mein Großvater gegründet hatte – somit gab es zumindest eine Verbindung zur Natur und zum Baum – in Holzform eben. 

Aber es ging mir immer wieder um mehr als nur das klassische Wahrnehmen der Dinge. Das Spüren war immer in der einen oder anderen Form präsent. Ich wollte mehr darüber erfahren, mehr wissen, mehr erleben und lernen. Ich machte verschiedene Ausbildungen vom energetischen Heilen bis zur Feng-Shui-Beratung (nach der klassischen chinesischen Methode).

Der Wald spielte nach wie vor eine zentrale Rolle für mich. Deshalb ging es für mich 2015 an die forstliche Ausbildungsstätte (FAST in Ossiach und Gmunden). Dort wurde ich zur Waldpädagogin, aber irgendetwas fehlte noch. Das Vermitteln von Lehrinhalten rund um Bäume, Sträucher und Forstwirtschaft ging mir nicht tief genug. So kam Shinrin Yoku in mein Leben. 2022 machte ich im Waldviertel die Waldbaden-Trainer-Ausbildung mit dem Gefühl, dass nun alles zu einem runden Ganzen geworden ist.“

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